Veröffentlicht
2010, Giessen
Termine
Feuerland ist eine Performance ohne Performer*innen – oder doch mit? Das Publikum sieht über 90 Minuten nichts weiter als drei schwarze Boxen, die auf der Bühne mit dem Wesen von Fiktionen und Glaubwürdigkeiten spielen. Und doch erleben sie und erfahren so viel von und mit den „Protagonist*innen“, dass die Boxen zu eigenen Charakteren werden.
Feuerland verhandelt die Blackbox als Imaginationsraum – die Boxen sind quasi selbstreflexiv im Hinblick auf ihre eigene Beschaffenheit als schwarze Box, auf und in die Beliebiges hineinimaginiert werden kann. Vom Wahrscheinlichen ausgehend versuchen sie das Publikum vom Unwahrscheinlichen zu überzeugen: Sie entertainen es, erzählen ihm Geschichten, geben ein Konzert und führen schließlich ein Publikumsgespräch. So bleibt während der gesamten Performance auch ungeklärt, ob sich in den Boxen Performer*innen oder doch nur Lautsprecherboxen befinden.
Feuerland ist eine poetische Performance, die mit den Mechanismen der Anthropomorphisierung spielt und vorführt, wie sich Fiktionen entfalten und dadurch reale Möglichkeitsräume über die Blackbox hinaus entstehen und sich etablieren können.
Diese Seite verwendet Cookies um das Nutzererlebnis zu steigern.