Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, erhielt 2023 den Kunstpreis Berlin für Literatur. Im Rahmen des Projekts entwickelt sie auf Basis der Kurzgeschichte Das Kitzelmonster einen Text für die Bühne. Auf der Bühne werden drei Performer:innen und ein Kitzelmonster präsent sein. Das Kitzelmonster erscheint immer dann, wenn jemand keine Hilfe erhält. Die Inszenierung wird sich sowohl um den Kontrast zwischen Bühne und Zuschauerraum als auch um das einfache, aber zugleich komplexe Thema der Hilfe drehen. Wenn jemand um Hilfe bittet, sollte dieser Person auch geholfen werden. Jedoch ist es auch eine Realität, dass Hilfe manchmal ausbleibt, und dass Hilfe nicht immer gut für diejenigen ist, denen geholfen werden soll. Das befragen die drei Performer:innen anhand von Anekdoten und persönlichen Erfahrungen. Ihre drei unterschiedliche Körper stehen dabei im Zentrum – Körper, denen gewisse Erfahrungen zugeschrieben werden könnten, wie Fluchterfahrungen, Diskriminierungserfahrungen aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe und Behinderung. Gleichzeitig treten uns die Performer:innen Johnny, Zeynep und Yuria auch als Menschen entgegen, deren Erfahrungswelt weit über diese Kategorien hinausgeht. Im Laufe des Stücks wird die Frage, ob es sich um authentische Erlebnisse handelt oder um angeeignete bzw. erfundene, immer drängender.
Die performativen Ansätze zwischen Konkretem und Abstraktem spiegeln sich auch im Bühnenbild wider, in dem drei Krankenhausbetten eine Brücke zwischen der Bühne und den Erfahrungen des Publikums schlagen. Auch dieses Verhältnis zwischen Publikum und Theater wird in Das Kitzelmonster thematisiert, indem es auf die Spannung hinweist, ohne sie aufzulösen. Das Stück spielt mit der Angst des Publikums vor zeitgenössischem Theater, das sich durch aktive Teilnahme an der Handlung auszeichnet.
Alexander Bauer Inszenierung
Zeynep Alan Performance
Yuria Knoll Performance
Johnny Mhanna Performance
Chris Herzog Outside-Eye
Kitzelmonster ist eine Kooperation zwischen Peira GbR und Theater am Werk und wird gefördert von und Stadt Wien. Alle Inhalte sind, soweit nicht anders angegeben, Eigentum der Peira GbR.